Kristinas Blog
Es gibt verschiedene Gefühlsklärer-Typen
Viele Loslasserinnen glauben, dass Gefühlsklärer ihre Gefühle nicht kennen. Das kann ich so nicht bestätigen. Es ist vielmehr so: Die meisten Gefühlsklärer sind sehr empfindsame Menschen, die aber nicht ihren tieferen Gefühlen, sondern ihren vertrauten Rollen folgen. Und zwar weil sie Angst haben. Angst vor Verletzung. Angst vor tiefgreifender Veränderung. Sie haben ein großes Sicherheitsbedürfnis. Und so verdrängen sie ihre Gefühle.
Auch wenn nahezu alle Gefühlsklärer in ihrer Persönlichkeit komplexer und fast immer Mischtypen sind, kann es hilfreich sein, „Typen“ zu ergründen. Seit fast 10 Jahren beschäftige ich mit dem Thema Dualseelen. Und im Laufe dieser Zeit sind mir verschiedene Gefühlsklärer-Typen begegnet:
Der verheiratete Gefühlsklärer
Warum geht der verheiratete Gefühlsklärer so oft fremd?
Die Ehefrau dieses Gefühlsklärers hat auf emotionaler Basis die Funktion einer Mutter. Und so sucht er eine Bestätigung seiner Männlichkeit in außerehelichen Affären. Das heißt: Auf seelisch-energetischer Ebene befindet er sich im Ungleichgewicht, nicht in seiner Kraft. Um das zu kompensieren, hat er Affären.
Was diese Ehe zusammenhält, ist vor allem die finanzielle und oft sogar berufliche Verkettung. Und die gemeinsamen Kinder. Generell hat alles Materielle in dieser Beziehung einen enormen Stellenwert. Der berufliche (und finanzielle) Erfolg dient beiden der Selbstaufwertung und der Bestätigung ihres erfolgreichen Ehe‑ und Lebenssystems.
Bleibst du als Loslasserin die Geliebte eines solchen Gefühlsklärers stabilisierst du sogar dieses System, denn er wird so in seinem Leben nichts verändern müssen.
Der Casanova
Neben den verheirateten Schürzenjägern gibt es auch den Typ des „Casanova“, der weder verheiratet ist noch in einer Beziehung mit einer anderen Frau lebt. Dieser Gefühlsklärer hat meist viele wechselnde Freundinnen, auf die er sich emotional nie wirklich einlässt.
Der Rücksichtslose
Die meisten Gefühlsklärer sind in ihrem Verhalten ziemlich rücksichtslos, oft egozentrisch: Sie sagen vereinbarte Termine ab; sie melden sich trotz Vereinbarung nicht; sie kommen nicht zum Treffpunkt und lassen nichts von sich hören usw. Kurz: Dieser Typus entzieht sich immer dann, wenn es brenzlig wird, wenn eine konsequente und klare Haltung gefordert ist.
Der Kumpel
Dieser Gefühlsklärer ist ein extrem lieber Typ, der es oft allen recht macht und schwer Grenzen setzen kann. Er fühlt sich stark zu seiner Loslasserin hingezogen, sodass er immer wieder den Kontakt sucht, sein Leben aber nicht verändert und auch – sollte er anderweitig gebunden sein – keine Affäre mit ihr beginnt.
Er ist integer, prinzipientreu, verlässlich, loyal, sprich: der geborene Kumpel. Dieser Typ kennt in Bezug auf die Liebe seine Bedürfnisse oft gar nicht. Er ist sich seiner Männlichkeit nicht sicher. Er hat tiefe Angst, seine gewohnten Lebensbahnen zu verlassen und dabei seinen wahren Gefühlen zu folgen.
Der Gehandelte
Etliche Gefühlsklärer sind Gehandelte, die es vor allem ihrer Familie, ihren Kindern, ihrem sozialen und beruflichen Umfeld recht machen wollen.
Mit seiner Frau bildet er ein gut funktionierendes Team. Er versucht alles, um sich in dieser Beziehung/Ehe einzurichten – und das gelingt ihm vordergründig auch recht gut: Er bindet sich finanziell, zeugt noch mehr Kinder und baut sich beruflich viel auf. Es kann Jahre, Jahrzehnte dauern oder ausgelöst durch eine schwere Erkrankung, bis er das Gefühl hat, dass er ein Leben führt, das ihn nicht wirklich erfüllt.
Der Traditionalist
Das ist meist der traditionelle Familienmensch, der sowohl in seiner Herkunfts‑ als auch in der von ihm gegründeten Familie einen wichtigen Part einnimmt: als Sohn, Bruder, Vater.
Das Thema Selbstaufopferung spielt hier eine wichtige Rolle: Dieser Gefühlsklärertyp kann sein persönliches Glück regelrecht für seine Familie, vor allem für seine Kinder, opfern. Für dieses Opfer erhält er durchaus Anerkennung und Liebe.
Auch wenn dieser Gefühlsklärer oft still leidet, füllt er die ihm zugeschriebene Rolle sehr gerne und auch recht gewissenhaft aus. So hat er das Gefühl, gebraucht, geliebt und anerkannt zu sein – ein Gefühl, das immens wichtig für ihn ist.
Der Lehrmeister
Gelegentlich ist der Gefühlsklärer Arzt, Therapeut, Heiler oder Lehrer, ein Umstand, der das energetische Gefälle zwischen Dualseelen verdeutlicht, ein Gefälle, in dem sich alle Formen weiblicher Co-Abhängigkeit sowie narzisstische und/oder generell machtvolle männliche Strukturen offenbaren können.
Der Unerreichbare
Rückzug und Flucht und Unerreichbarkeit (tatsächlich oder im übertragenen Sinne) sind für alle Gefühlsklärer typisch. Manche Gefühlsklärer vermeiden jeglichen Kontakt zu ihrer Loslasserin, obwohl oder gerade, weil sie die starke Verbindung zu dieser Frau spüren.
Der Eremit
Es gibt auch Gefühlsklärer, die lassen sich in ihrem Leben grundsätzlich auf keine (Liebes‑) Beziehung ein. Treffen sie dann ihre Dualseele, stürzt sie das in arge Bedrängnis. Sie fahren alle Geschütze und Mauern auf, um unter gar keinen Umständen Gefühle für diese Frau zu entwickeln oder gar eine echte Liebesbeziehung zu führen (das extremste Beispiel wäre dafür ein buddhistischer Mönch oder ein katholischer Priester).
Was alle Gefühlsklärer gemeinsam haben:
Sie gehen immer wieder in den Rückzug, oder anders gesagt: Sie flüchten. Bist du als Loslasserin dadurch sehr verletzt, bedenke, dass deine Reaktion und deine Gefühle dir zeigen, was in dir (noch) nicht geheilt ist. Also lass ihn gehen und kümmere dich um dich selbst!
Ein Video zu diesem Thema findest du auf meinem YouTube-Kanal: www.youtube.com/@Liebesleiden_Dualseelen
Die ausführliche Beschreibung aller Typen – auch mit anschaulichen Beispielen von Klient*innen – findest du in meinem Buch „Das neue Handbuch für Dualseelen“ unter dem Stichwort „Gefühlsklärer/Gefühlsklärerin“.
© Kristina Grasse, Februar 2023
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Foto von Gerd Altmann, pixabay
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