Kristinas Blog

Hochsensibilität

Problem oder Bereicherung?

Menschen, die mit einem hochsensiblen Nervensystem ausgestattet sind, können die Gefühle anderer Menschen spüren und sogar so tief nachempfinden, als seien es ihre eigenen. Laut Forschungsstand gelten etwa 15 – 20 % der Bevölkerung als hochsensibel. Ob diese Zahlen so stimmen, vermag ich nicht zu beurteilen. Fakt ist aber, dass es genügend Hochsensible in unserer Welt gibt, die jedoch eine Minderheit darstellen und deren Verhalten oft missverstanden wird.

Hochsensibilität gilt als ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, so wie braune Augen oder die Form der Nase. Hochsensible verfügen über mehr Spiegelneuronen als Menschen mit einem normalen Nervensystem, mit anderen Worten: Sie sind zu hoher Empathie fähig. Alles, was diese Menschen aufgrund ihrer feinen Antennen aufnehmen oder was in sie eindringt, seien es Geräusche, Gerüche, Gesten, Blicke, Bilder und alle Gefühle und Wahrnehmungen – auch übernatürliche –, kann zu einer Reizüberlastung ihres Nervensystems führen. Sobald Durst und Hunger, mangelnder Schlaf oder andere – emotionale – Irritationen sich auch nur im Ansatz bemerkbar machen, entsteht schnell die Gefahr, dass Hochsensible nicht mehr richtig „funktionieren“ – ihre Energiereserven sind rasch aufgebraucht, obwohl sie paradoxerweise mental sehr ausdauernd sein können.

Nach meiner Beobachtung und vor allem Erfahrung am eigenen Leib kann so ein überlasteter Hochsensibler schnell aus seiner körperlichen und seelischen Mitte fallen und kann in diesem Moment sogar sehr unleidlich reagieren. Es fühlt sich dann so an, als zerre jeder und alles an einem. Buchstäblich alles ist einem zu viel. Man möchte sich am liebsten verkriechen oder einfach nur in aller Stille etwas essen oder schlafen. Hochsensible haben folglich ein großes Bedürfnis nach Abgrenzung, Rückzug und Regeneration, dem sie auch dringend entsprechen sollten.

Schaffe dir Ruhe und Raum für Kreativität – so kannst du Hochsensibilität als Breicherung erleben.

Hochsensible brauchen bei der Arbeit vor allem Ruhe, geraten sie unter Druck, werden sie oft schnell nervös und bleiben dann unter ihren Möglichkeiten. So bleibt ihr Potenzial beruflich oft unausgeschöpft, obwohl die meisten von ihnen ausgesprochen präzise, beharrlich und verbindlich ihre Arbeit bewerkstelligen. Je nachdem, welche Erfahrungen sie in ihrer Kindheit gemacht haben, kann sich ihre Tendenz zum Rückzug jedoch so extrem verstärken, dass sie sehr schüchtern oder geradezu sozialphobisch wirken, obwohl sie das gar nicht sind. Es gibt nach meiner Beobachtung sogar etliche – eher extrovertierte – Hochsensible, die über viel Elan und Temperament verfügen und im Kontakt mit anderen aufleben und sogar mitreißend wirken.

Besonders wichtig erscheint mir ferner, dass Hochsensible ihrer Fantasiebegabung und Vorstellungskraft, ihrer meist bilderreichen, farbenfrohen Innenwelt und ihrer intensiven Gefühlswelt genügend Raum geben, um seelisch stabil zu bleiben und sich selbst gerecht zu werden. Es ist für sie eine notwendige Aufgabe, ihren Platz in dieser unruhigen Welt zu finden, sich abzugrenzen, bei sich zu bleiben und gleichzeitig konstruktiv und mit allen ihren Gaben diese Welt mitzugestalten. Viele Hochsensible brauchen Kreativität, sie leben förmlich auf, sobald sie kreativ tätig sein können, und zwar kreativ im weitesten Sinne.

Es könnte sein, dass gerade unter Dualseelen viele hochsensible Frauen (und Männer) zu finden sind, die ähnlich wie ich selbst Energien und Wesen, etwa Engel, spüren und sehen können, die ihnen etwas offenbaren, was in dieser Welt offiziell nicht existiert. Wichtig ist, so etwas nicht als Hirngespinste abzutun, sondern als hochsensibler Mensch generell zu lernen, alle Facetten der eigenen Konstitution als Gabe und nicht als Mangel zu erkennen, zu vertrauen und zu leben und die Auseinandersetzung und Hingabe mit und zum anderen als große Bereicherung zu erleben.

© Kristina Grasse

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Blog Dualseele und Liebesleid

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